WIEDER VEREINT

Erschöpft und durch ihre Verletzungen geschwächt, bahnten Eragon und Saphira sich einen Weg zwischen den Leichen hindurch. Sie begegneten anderen Überlebenden, die apathisch über das versengte Schlachtfeld wankten, Männern, deren leerer Blick irgendwo in die Ferne gerichtet war, ohne wirklich etwas zu sehen.
Nachdem die Anspannung des Kampfes von ihm abgefallen war, verspürte Eragon nur noch Trauer. Das Gemetzel kam ihm so sinnlos vor. Was für eine Tragödie, dass wegen eines einzigen Wahnsinnigen so viele Menschen sterben mussten! Er ging um eine Stelle herum, wo dutzende Pfeile im Schlamm steckten, als er die tiefe Bisswunde an Saphiras Schwanz bemerkte und auch ihre anderen Verletzungen sah. Warte, gib mir etwas von deiner Kraft. Ich heile dich.
Kümmere dich zuerst um die, die in Lebensgefahr sind.
Bist du sicher?
Ja, Kleiner.
Er folgte ihrer Aufforderung, beugte sich zu einem Soldaten hinunter und behandelte dessen aufgeschlitzten Hals, bevor er sich als Nächstes um einen Varden kümmerte. Er machte keinen Unterschied zwischen Freund und Feind, sondern behandelte jeden Verletzten, so gut es ging.
Eragon war so in Gedanken, dass er kaum merkte, was er tat. Er wünschte sich, dass er Murtaghs Behauptung als Lüge hätte abtun können, aber alles, was er über seine Mutter gesagt hatte - über ihreMutter -, passte zu den wenigen Dingen, die er über sie wusste: Selena hatte Carvahall vor mehr als zwanzig Jahren verlassen und war nur noch einmal zurückgekehrt: um Eragon zur Welt zu bringen. Danach war sie nie wieder gesehen worden. Er dachte an die Zeit zurück, als er und Murtagh in Farthen Dûr angekommen waren. Murtagh hatte davon erzählt, wie seine Mutter aus Morzans Burg verschwunden war, während Morzan selbst Brom, Jeod und Saphiras Ei gejagt hatte. Nachdem er das Schwert nach Murtagh geworfen hatte, muss Mutter ihm ihre Schwangerschaft verschwiegen haben und nach Carvahall gegangen sein, um mich vor Morzan und Galbatorix zu schützen. Es freute ihn, dass Selena sich so um ihn gesorgt hatte.
Seit er alt genug gewesen war, um zu verstehen, dass er ein Pflegekind war, hatte Eragon sich immer wieder gefragt, wer wohl sein Vater sein mochte und warum seine Mutter ihn bei ihrem Bruder Garrow und dessen Frau Marian zurückgelassen hatte. Nun war er aus einer so unerwarteten Richtung und unter so absonderlichen Umständen mit der Wahrheit konfrontiert worden, dass sein Geist sich weigerte, die Bedeutung und Tragweite dieser neuen Situation zu begreifen. Es würde Monate, wenn nicht Jahre dauern, bis er diese Enthüllungen verkraftet hätte.
Er hatte immer geglaubt, es würde ihn freuen, wenn er eines Tages die Identität seines Vaters erführe. Jetzt, da sein Wunsch in Erfüllung gegangen war, verspürte er nur Ekel. Als Junge hatte er sich in Tagträumen oft vorgestellt, dass sein Vater eine berühmte, bedeutende Persönlichkeit sei, obwohl er eigentlich davon ausgegangen war, dass eher das Gegenteil zutraf. Doch nie wäre es ihm in den Sinn gekommen, dass er der Sohn eines Drachenreiters sein könnte, noch dazu der eines Abtrünnigen.
Das verwandelte den Traum in einen Albtraum.
Ich wurde von einem Verbrecher gezeugt... Mein Vater war derjenige, der die Drachenreiter an Galbatorix verraten hat. Eragon fühlte sich beschmutzt.
Aber halt... Während er das gebrochene Rückgrat eines Mannes heilte, fiel ihm noch eine andere Sichtweise ein, die sein Selbstwertgefühl wieder aufbaute: Morzan mag mich gezeugt haben, aber mein Vater war Garrow. Er hat mich erzogen. Er hat mir beigebracht, ein anständiger Mensch zu sein. Alles, was ich heute bin, habe ich ihm zu verdanken. Selbst Brom und Oromis waren mehr meine Väter als Morzan. Und Roran ist mein Bruder, nicht Murtagh.
Eragon nickte, fest entschlossen, die Sache fortan so zu betrachten. Bisher hatte etwas in ihm sich immer geweigert, Garrow ganz und gar als seinen Vater anzuerkennen. Dass er es nun endlich tun konnte, gab Eragon das Gefühl, wenigstens einen Teil seiner Vergangenheit verarbeitet zu haben, und tröstete ihn ein wenig über seinen Kummer hinweg.
Du bist weise geworden, sagte Saphira.
Weise? Er schüttelte den Kopf. Nein, ich habe bloß gelernt zu denken. Zumindest das hat Oromis mir beibringen können. Eragon wischte einem gefallenen Standartenträger den Schlamm aus dem Gesicht, um sich zu vergewissern, dass der Mann wirklich tot war. Als er sich wieder aufrichten wollte, protestierten seine geschundenen Muskeln. Er wandte sich zu Saphira um. Dir ist doch klar, dass Brom all dies gewusst haben muss, oder? Warum hätte er sich sonst ausgerechnet in Carvahall verstecken sollen, während er darauf wartete, dass du ausschlüpfst? Er wollte den Sohn seines Feindes im Auge behalten. Es machte ihn traurig, dass Brom ihn womöglich als Bedrohung empfunden hatte. Und damit hatte er sogar Recht. Sieh doch, was aus mir geworden ist!
Saphira pustete ihm das Haar durcheinander. Vergiss nicht: Welche Gründe Brom auch hatte, er hat immer versucht, uns vor Gefahren zu schützen. Er starb, als er dich vor den Ra’zac gerettet hat.
Ich weiß… Meinst du, er hat uns nichts erzählt, weil er Angst hatte, ich könnte Morzan nacheifern, so wie Murtagh?
Nein, natürlich nicht.
Er sah sie erstaunt an. Warum bist du da so sicher? Sie reckte den Hals und wich seinem Blick aus, als wolle sie ihm nicht antworten. Na, dann eben nicht. Er kniete sich neben einen von Orrins Männern, dem ein Pfeil ihm Bauch steckte, und packte die Arme des Soldaten, damit er sich nicht mehr herumwarf. »Beruhige dich!«
»Wasser«, stöhnte der Mann. »Bitte, gebt mir Wasser, Schattentöter! Meine Kehle fühlt sich an wie Wüstensand.« Sein Gesicht war schweißüberströmt.
Eragon lächelte und versuchte, ihn zu trösten. »Ich könnte dir jetzt etwas zu trinken geben, aber es wäre besser, wenn du damit bis nach der Behandlung wartest. Schaffst du das? Nachher kannst du so viel Wasser trinken, wie du willst, das verspreche ich dir.«
»Wirklich?«
»Du hast mein Wort.«
Der Mann rang sichtlich mit einer Schmerzattacke.
Mit magischer Hilfe zog Eragon den Pfeil heraus, dann heilten er und Saphira die inneren Organe des Soldaten, wobei sie etwas von seiner Lebenskraft benutzten, um den Zauber heraufzubeschwören. Es dauerte einige Minuten. Hinterher tastete der Mann seinen Bauch ab, strich über die unversehrte Haut und schaute dann mit Tränen in den Augen zu Eragon auf. »Ich... Schattentöter... Ihr...«
Eragon reichte ihm seinen Wasserschlauch. »Hier, behalte ihn. Du brauchst ihn nötiger als ich.«
Hundert Meter weiter gingen Eragon und Saphira durch eine dichte Wand aus wallendem Rauch. Dahinter stießen sie auf Orik und zehn andere Zwerge - darunter einige Frauen -, die im Kreis um Hrothgars Leichnam saßen. Der Zwergenkönig lag in seinem goldenen Kettenhemd auf vier Schilden. Die Zwerge rauften sich die Haare, hämmerten auf ihre Brustkörbe ein und heulten wehklagend zum Himmel auf. Eragon senkte den Kopf und murmelte: »Stydja unin Mor’ranr, Hrothgar Könungr.«
Nach einer Weile bemerkte Orik sie und stand auf. Sein Gesicht war gerötet und verquollen vom vielen Weinen und sein normalerweise geflochtener Bart fiel ihm wirr auf die Brust. Er trat auf Eragon zu und fragte ohne Vorrede: »Hast du den Feigling getötet, der das angerichtet hat?«
»Er ist mir entwischt.« Eragon brachte es nicht fertig zu erklären, dass der Drachenreiter Murtagh gewesen war.
Orik hieb die Faust in die Hand. »Barzûln!«
»Aber ich schwöre dir bei jedem Stein in Alagaësia und als Mitglied des Dûrgrimst Ingietum, dass ich alles tun werde, um Hrothgars Tod zu rächen.«
»Ja, außer den Elfen bist du der Einzige, der stark genug ist, um diesen gemeinen Mörder zu bestrafen. Und wenn du ihn gefunden hast... Zermalme seine Knochen zu Staub, Eragon! Reiß ihm die Zähne aus und fülle seine Adern mit geschmolzenem Blei! Lass ihn leiden für jede einzelne Minute des Lebens, das er Hrothgar gestohlen hat!«
»War es denn kein guter Tod? Hätte Hrothgar es nicht so gewollt, mit dem Hammer in der Hand auf dem Schlachtfeld zu sterben?«
»Auf dem Schlachtfeld, ja, gegen einen ehrenhaften Gegner, der kämpft wie ein Mann. Aber nicht niedergestreckt durch die hinterhältige List eines Magiers…« Kopfschüttelnd blickte Orik zu Hrothgar zurück, dann verschränkte er die Arme und senkte den Kopf. Er holte ein paarmal tief Luft. »Als meine Eltern an Pocken starben, hat Hrothgar mir ein neues Leben gegeben. Er hat mich in seine Halle aufgenommen und mich zu seinem Erben gemacht. Ihn zu verlieren...« Orik zwickte sich in den Nasenrücken und vergrub das Gesicht. »Ihn zu verlieren, ist, als würde ich zum zweiten Mal meinen Vater verlieren.«
Die Trauer in seiner Stimme war so unüberhörbar, dass es Eragon vorkam, als teile er den Schmerz des Zwerges. »Ich verstehe dich.«
»Ich weiß, dass du das tust, Eragon... Das weiß ich.« Dann wischte sich Orik über die Augen und deutete auf die zehn Zwerge. »Unsere vordringlichste Aufgabe ist es, Hrothgar nach Farthen Dûr zurückzubringen und ihn im Kreise seiner Vorfahren zu begraben. Die Ingietum müssen einen neuen Grimstborith wählen, und danach werden die Oberhäupter der dreizehn Clans - darunter auch diejenigen, die du hier siehst - aus ihren Reihen den neuen König benennen. Was dann geschieht, weiß ich nicht. Diese Tragödie wird einige Clans zusammenrücken lassen und andere gegen unsere Sache aufbringen...« Er schüttelte erneut den Kopf.
Eragon legte Orik die Hand auf die Schulter. »Mach dir darüber jetzt keine Gedanken! Du brauchst mich nur zu fragen, ich werde dir jederzeit zu Diensten sein... Wenn du willst, komm in mein Zelt, dann leeren wir auf Hrothgars Andenken ein Fass Met.«
»Ich danke dir. Das werden wir tun. Aber wir müssen erst die Götter besänftigen, damit sie Hrothgars Seele eine sichere Reise ins Totenreich gewähren.« Damit kehrte Orik zum Kreis der trauernden Zwerge zurück und stimmte in deren Wehklagen ein.
Als sie weitergingen, meinte Saphira: Hrothgar war ein großartiger König.
Ja, und ein guter Zwerg. Eragon seufzte. Wir müssen zu Arya und Nasuada. Ich kann im Augenblick nicht einmal mehr einen Kratzer heilen und sie müssen von Murtagh erfahren!
Du hast Recht.
Sie bogen nach Süden in Richtung Vardenlager ab, waren aber erst wenige Schritte gegangen, als Eragon Roran vom Fluss herankommen sah. Beklommenheit ergriff ihn. Roran baute sich breitbeinig vor ihnen auf und starrte Eragon an. Seine Kiefermuskeln zuckten, als ob er etwas sagen wollte, es aber nicht über die Lippen brächte.
Dann verpasste er Eragon einen Kinnhaken.
Eragon hätte den Fausthieb mühelos abwehren können, ließ ihn aber treffen und nahm den Kopf ein Stück zurück, damit Roran sich nicht die Knöchel brach.
Es tat trotzdem weh.
Eragon rieb sich das Kinn, dann sah er seinen Cousin an. »Ich schätze, das habe ich verdient.«
»Allerdings. Wir müssen reden.«
»Jetzt?«
»Ja. Die Ra’zac haben Katrina entführt, und ich brauche deine Hilfe, um sie zu befreien. Sie halten sie gefangen, seit wir Carvahall verlassen haben.«
Das ist es also! Mit einem Mal begriff Eragon, warum Roran so angespannt und gehetzt wirkte und warum er das ganze Dorf nach Surda verfrachtet hatte. Brom hatte Recht, Galbatorix hat die Ra’zac ins Palancar-Tal zurückgeschickt! Eragon runzelte die Stirn, hin und her gerissen zwischen seiner Verantwortung Roran gegenüber und seiner Verpflichtung, sich bei Nasuada zu melden. »Ich muss erst noch etwas erledigen, danach können wir reden. In Ordnung? Du kannst mich begleiten, wenn du willst.«
»Ja, ich komme mit.«
Während sie das schorfige Gelände überquerten, schaute Eragon immer wieder aus den Augenwinkeln zu Roran hinüber. Schließlich sagte er leise: »Du hast mir gefehlt.«
Roran zögerte, dann antwortete er mit einem knappen Nicken. Nach einigen Schritten fragte er: »Das ist Saphira, nicht wahr? Jeod hat mir ihren Namen genannt.«
»Ja, das stimmt.«
Saphira schaute Roran aus einem ihrer schimmernden Augen an. Er hielt ihrem prüfenden Blick stand, ohne sich abzuwenden, was mehr war, als die meisten Leute fertig brachten. Ich wollte schon immer Eragons Nestpartner kennen lernen.
»Sie kann ja reden!«, rief Roran aus, als Eragon ihre Worte wiederholte.
Diesmal sprach Saphira ihn im Geiste direkt an: Was hast du denn gedacht? Dass ich stumm bin wie eine Wüstenechse?
Roran blinzelte. »Entschuldige bitte! Ich habe nicht gewusst, dass Drachen so intelligent sind.« Seine Lippen verzogen sich zu einem mürrischen Grinsen. »Erst Ra’zac und Magier, jetzt Zwerge, Reiter und sprechende Drachen. Die Welt scheint verrückt geworden zu sein.«
»Das kann man wohl sagen.«
»Ich habe gesehen, wie du gegen diesen anderen Drachenreiter gekämpft hast. Hast du ihn verwundet? Ist er deshalb geflohen?«
»Warte! Du wirst gleich alles hören.«
Als sie den Pavillon erreichten, den Eragon gesucht hatte, schlug er die Plane zurück und trat, gefolgt von Roran, ins Zelt. Saphira steckte wie immer den Kopf hinein. In der Mitte des Zeltes saß Nasuada auf der Tischkante und ließ sich von einer Magd die verbeulte Rüstung abnehmen, während sie ein hitziges Gespräch mit Arya führte. Die Schnittwunde an ihrem Oberschenkel war verschwunden.
Nasuada hielt mitten im Satz inne, als sie die Neuankömmlinge erblickte. Sie stürmte ihnen entgegen, warf Eragon die Arme um den Hals und rief: »Wo warst du? Wir dachten schon, du bist tot - oder Schlimmeres!«
»Nein, nicht ganz.«
»Die Kerze brennt noch«, murmelte Arya.
Nasuada trat einen Schritt zurück und sagte: »Wir konnten nicht erkennen, was geschah, nachdem ihr auf dem Plateau gelandet seid. Als der rote Drache verschwand und du nicht zurückgekommen bist, hat Arya versucht, dich zu erreichen, aber sie hat nichts gespürt, und deshalb haben wir angenommen...« Sie stockte. »Wir waren gerade dabei zu besprechen, wie wir die Du Vrangr Gata und ein ganzes Kriegerbataillon über den Fluss befördern könnten.«
»Tut mir Leid. Ich wollte euch nicht beunruhigen. Ich war nach dem Kampf so erschöpft, dass ich vergessen habe, meinen Schutzwall wieder abzulegen.« Dann ließ Eragon Roran vortreten. »Nasuada, ich möchte dir meinen Cousin Roran vorstellen. Es könnte sein, dass Ajihad dir von ihm erzählt hat. Roran, das ist meine Lehnsherrin Nasuada, die Anführerin der Varden. Und das ist Arya Svit-kona, die Botschafterin der Elfen.« Roran verneigte sich vor den beiden Frauen.
»Es ist mir eine Ehre, Eragons Cousin kennen zu lernen«, sagte Nasuada.
»In der Tat«, fügte Arya an.
Nachdem sie sich begrüßt hatten, erklärte Eragon, dass alle Dorfbewohner aus Carvahall an Bord der Drachenschwinge seien und dass es Roran gewesen sei, der die Zwillinge außer Gefecht gesetzt habe.
Nasuada hob eine Augenbraue. »Die Varden stehen in deiner Schuld, Roran. Wer weiß, welchen Schaden die Zwillinge angerichtet hätten, bevor Eragon oder Arya sie hätten unschädlich machen können. Du hast uns geholfen, die Schlacht zu gewinnen. Das werde ich dir nie vergessen. Unsere Vorräte sind zwar begrenzt, aber ich werde veranlassen, dass deine Leute Verpflegung und frische Kleider bekommen und dass eure Verwundeten behandelt werden.«
Roran verneigte sich noch tiefer. »Das ist sehr großzügig von Euch.«
»Hätte ich mehr Zeit, würde ich gern in allen Einzelheiten erfahren, warum du und deine Leute aus Alagaësia geflohen und nach Surda gereist seid. Selbst die schlichten Fakten eurer Expedition ergäben wahrscheinlich schon eine außergewöhnliche Geschichte. Ich würde mir gern alles anhören - zumal es vermutlich mit Eragon zu tun hat -, aber ich muss mich im Moment um dringendere Angelegenheiten kümmern.«
»Natürlich.«
»Du darfst jetzt gehen.«
»Bitte«, sagte Eragon, »lasst ihn bleiben. Er soll mit anhören, was ich zu berichten habe.«
Nasuada sah ihn fragend an. »Meinetwegen. Komm zur Sache und berichte uns von dem anderen Drachenreiter!«
Eragon begann mit einer kurzen Geschichte über die drei verbliebenen Dracheneier - zwei der Drachen waren ja inzwischen geschlüpft - und erzählte von Morzan und Murtagh, damit Roran die Zusammenhänge verstand. Als Nächstes schilderte er seinen und Saphiras Kampf gegen Dorn und den mysteriösen Reiter und hob dabei besonders dessen außergewöhnliche Kräfte hervor. »Sobald er sein Schwert schwang, wurde mir klar, dass wir schon einmal gegeneinander gekämpft hatten, also warf ich mich auf ihn und riss ihm den Helm herunter.«
»Es war Murtagh, oder?«, fragte Nasuada leise.
»Woher...«
Sie seufzte. »Wenn die Zwillinge überlebt haben, ist es nur logisch, dass auch Murtagh damals davongekommen ist. Hat er dir berichtet, was an jenem Tag in Farthen Dûr wirklich geschah?« Und so schilderte Eragon, wie die Zwillinge die Varden verraten, die Urgals rekrutiert und Murtagh entführt hatten. Eine einzelne Träne lief über Nasuadas Wange. »Es ist traurig, dass Murtagh nach allem, was er erlebt hatte, auch noch so ein Unheil widerfahren ist. Ich habe seine Gesellschaft in Tronjheim genossen und ihn trotz seines Vaters für unseren Verbündeten gehalten. Ich kann ihn mir schwer als unseren Feind vorstellen.« Zu Roran gewandt, sagte sie: »Offenbar stehe ich persönlich in deiner Schuld, denn du hast die Verräter getötet, die meinen Vater umgebracht haben.«
Väter, Mütter, Brüder, Cousins, dachte Eragon. Immer geht es um die Familie. Er nahm allen Mut zusammen und beendete die Geschichte damit, wie Murtagh ihm das Schwert abgenommen und ihm anschließend das schreckliche Geheimnis offenbart hatte.
»Das kann nicht sein«, flüsterte Nasuada.
Eragon sah den Schrecken und den Abscheu auf Rorans Gesicht, bevor dieser seine Beherrschung wiederfand. Das verletzte Eragon mehr als alles andere.
»Könnte Murtagh gelogen haben?«, fragte Arya.
»Ich weiß nicht, wie er das angestellt haben soll. Als ich nachfragte, hat er mir dasselbe in der alten Sprache erzählt.«
Ein langes, beklommenes Schweigen erfüllte den Pavillon.
Dann sagte Arya: »Niemand darf davon erfahren. Die Varden sind schon demoralisiert genug, weil es plötzlich einen feindlichen Drachenreiter gibt. Und es würde sie noch mehr aufbringen, wenn sie erführen, dass es Murtagh ist, mit dem sie Seite an Seite in Farthen Dûr gekämpft haben. Und wenn sich die Kunde verbreitet, dass Eragon Schattentöter Morzans Sohn ist, würde es die Männer vollends entmutigen, und kaum einer würde sich uns noch anschließen wollen. Wir sollten es selbst König Orrin nicht erzählen.«
Nasuada massierte sich die Schläfen. »Ich fürchte, du hast Recht. Ein neuer Drachenreiter...« Sie schüttelte den Kopf. »Ich wusste, dass so etwas geschehen könnte, habe aber nicht mehr damit gerechnet, weil so lange kein neuer Drache geschlüpft war.«
»Es hat eine gewisse Symmetrie«, sagte Eragon.
»Unsere Aufgabe ist jetzt doppelt schwer. Wir mögen heute den Sieg errungen haben, aber das Imperium ist uns weiterhin zahlenmäßig deutlich überlegen, und nun haben wir es nicht mehr nur mit einem, sondern mit zwei Drachenreitern zu tun, die stärker sind als du, Eragon. Meinst du, du könntest Murtagh mithilfe der Elfenmagier besiegen?«
»Vielleicht. Aber ich glaube nicht, dass er so dumm wäre, gleichzeitig gegen sie und mich zu kämpfen.«
Sie besprachen eine Weile, welche Auswirkungen Murtaghs Erscheinen auf ihr weiteres Vorgehen hatte und wie sie der neuen Lage begegnen konnten. Schließlich sagte Nasuada: »Genug jetzt. Wir können keine Entscheidungen treffen, solange wir blutbesudelt und müde sind von der Schlacht. Geht, ruht euch aus! Wir reden morgen weiter.«
Als Eragon sich anschickte zu gehen, kam Arya zu ihm und sah ihm direkt in die Augen. »Belaste dich nicht zu sehr mit diesen Dingen, Eragon-Elda! Du bist nicht dein Vater und nicht dein Bruder. Ihre Schande ist nicht die deine.«
»Ganz recht«, pflichtete Nasuada ihr bei. »Und fürchte nicht, dass wir deshalb schlechter von dir denken!« Sie legte ihm die Hände an die Wangen. »Ich kenne dich, Eragon. Du hast ein gutes Herz. Daran ändert auch der Name deines Vaters nichts.«
Eragon wurde warm ums Herz. Er schaute von einer Frau zur anderen, dann verneigte er sich vor ihnen, überwältigt von der ihm dargebotenen Freundschaft. »Ich danke euch.«
Als sie wieder im Freien waren, stemmte Eragon die Hände in die Hüften und nahm einen tiefen Atemzug von der rauchverhangenen Luft. Es war früher Abend, und das grelle Orange des Tages hatte sich in einen weichen goldenen Lichtschein verwandelt, der dem Lager und dem Schlachtfeld eine seltsame Schönheit verlieh. »Nun weißt du es also.«
Roran zuckte nur mit den Schultern. »Das Töten liegt dir eben im Blut.«
»Sag das nicht«, knurrte Eragon. »Sag so etwas nie wieder!«
Roran musterte ihn einige Sekunden lang. »Verzeih. Das war ungerecht. Ich habe es nicht so gemeint.« Er rieb sich den Bart und schaute zu der aufgeblähten Sonne, die kurz über dem Horizont stand. »Eine Frau wie Nasuada habe ich hier nicht erwartet.«
Das entlockte Eragon ein erschöpftes Lachen. »Du hast einen Mann erwartet, einen wie ihren Vater Ajihad. Aber sie ist mindestens ein genauso guter Anführer, wie er es war.«
»Färbt sie ihre Haut?«
»Nein, sie ist so.«
Dann spürte Eragon, dass ihnen Jeod, Horst und ein Dutzend anderer Männer aus Carvahall entgegenkamen. Die Dorfbewohner verlangsamten ihre Schritte, als sie um ein Zelt bogen und Saphira erblickten.
»Horst!«, rief Eragon aus. Er trat vor und schloss den Schmied in die Arme. »Ist das schön, dich wiederzusehen!«
Horst starrte Eragon mit offenem Mund an, dann breitete sich ein freudiges Grinsen auf seinem Gesicht aus. »Ich freue mich auch, dich zu sehen, Eragon. Du bist ganz schön kräftig geworden, seit du uns verlassen hast.«
»Du meinst, seit ich fortgerannt bin.«
Die Dorfbewohner wiederzusehen, war eine merkwürdige Erfahrung für Eragon. Die Entbehrungen der letzten Wochen und Monate hatten einige der Männer so stark verändert, dass er sie kaum noch erkannte. Und sie verhielten sich auch ganz anders als früher. Es war eine Mischung aus Ehrfurcht und Ergebenheit. Er fühlte sich wie in einem Traum, in dem alles Vertraute fremd geworden war. Es irritierte ihn, wie fehl am Platz er sich in ihrer Mitte vorkam.
Als Eragon zu Jeod ging, hielt er inne. »Du weißt von Brom?«
»Ajihad hat mir eine Botschaft geschickt, aber ich würde gern noch einmal von dir hören, was geschehen ist.«
Eragon nickte ernst. »Sobald ich Zeit habe, setzen wir uns zusammen und reden über alles.«
Dann ging Jeod zu Saphira und verneigte sich vor ihr. »Ich habe mein ganzes Leben lang darauf gewartet, einen Drachen zu Gesicht zu bekommen, und jetzt habe ich gleich zwei an einem Tag gesehen. Ich bin ja ein richtiger Glückspilz! Aber trotzdem, du bist der Drache, den ich kennen lernen wollte.«
Saphira beugte den Hals zu ihm hinab und stupste Jeod sanft an die Stirn. Ihn schauderte bei ihrer Berührung. Dann sagte sie zu Eragon: Sag ihm, ich bedanke mich dafür, dass er mich aus Galbatorix’ Fängen befreit hat. Sonst würde ich noch immer in seiner Schatzkammer vor mich hin brüten. Er war mit Brom befreundet, also ist er auch unser Freund.
Nachdem Eragon ihre Worte wiederholt hatte, sagte Jeod zu ihrer Überraschung in der alten Sprache: »Atra Esterní ono thelduin, Saphira Bjartskular.«
»Wo hast du denn die ganze Zeit gesteckt?«, fragte Horst Roran. »Wir haben überall nach dir gesucht, nachdem du dich auf die Jagd nach den beiden Magiern gemacht hattest.«
»Erinnere mich jetzt nicht daran! Kehrt zum Schiff zurück und holt alle von Bord! Die Varden geben uns Essen und Unterkunft. Wir werden heute auf festem Boden schlafen!« Die Männer jubelten.
Eragon beobachtete interessiert, wie Roran Befehle erteilte. Als Jeod und die Dorfbewohner schließlich loszogen, sagte Eragon: »Sie vertrauen dir. Sogar Horst folgt bedenkenlos deinen Anweisungen. Sprichst du jetzt für das ganze Dorf?«
»Ja.«
Es lag schon tiefe Dunkelheit über den brennenden Steppen, als sie das kleine Zelt fanden, das die Varden Eragon zur Verfügung gestellt hatten. Da Saphiras Kopf nicht durch die Öffnung passte, rollte sie sich vor dem Zelt zusammen und hielt Wache.
Sobald ich wieder bei Kräften bin, kümmere ich mich um deine Wunden, versprach Eragon.
Ich weiß. Versuch lieber, nicht die ganze Nacht wach zu bleiben und zu reden.
Im Zelt entzündete Eragon mit Stahl und einem Feuerstein eine Öllampe. Er selbst konnte auch im Dunkeln ausgezeichnet sehen, aber Roran brauchte Licht.
Dann saßen sie sich gegenüber: Eragon auf dem Feldbett, das an einer Seite stand, Roran auf einem Klappstuhl. Eragon wusste nicht so recht, wie er anfangen sollte, deshalb starrte er nur schweigend in die tanzende Flamme.
Keiner der beiden rührte sich.
Nach ungezählten Minuten sagte Roran: »Erzähl mir, wie mein Vater gestorben ist.«
»Unser Vater.« Eragon blieb gelassen, als sich Rorans Züge verhärteten. Mit sanfter Stimme sagte er: »Ich habe dasselbe Recht wie du, ihn so zu nennen. Mach dir nichts vor. Du weißt, dass es wahr ist.«
»Schön. Unser Vater. Wie ist er gestorben?«
Eragon hatte die Geschichte schon oft erzählt. Aber diesmal hielt er nichts zurück. Statt die Ereignisse einfach aneinander zu reihen, beschrieb er auch, was er empfunden und gedacht hatte, seit er Saphiras Ei gefunden hatte, und versuchte, Roran die Beweggründe für sein Verhalten begreiflich zu machen. Er war noch nie so nervös gewesen wie in diesen Minuten.
»Es war ein Fehler, Saphira vor dem Rest der Familie zu verbergen«, sagte Eragon, »aber ich hatte Angst, dass ihr darauf bestehen würdet, sie zu töten, und mir war nicht bewusst, in welche Gefahr sie uns brachte. Nach Garrows Tod beschloss ich fortzugehen, um die Ra’zac zu jagen und um Carvahall nicht in noch größere Gefahr zu bringen.« Ihm entfuhr ein bitteres Lachen. »Es war vergebens, aber wäre ich geblieben, wären die Soldaten vermutlich schon viel früher gekommen. Und wer weiß, was dann passiert wäre. Vielleicht hätte sich Galbatorix persönlich ins Palancar-Tal begeben. Ich mag für Garrows - Vaters - Tod verantwortlich sein, aber das war ebenso wenig meine Absicht wie das Leid, das du und die anderen in Carvahall meinetwegen erdulden musstet…« Er gestikulierte hilflos. »Ich habe nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt, Roran.«
»Und der ganze Rest - dass Brom ein Drachenreiter war, Aryas Befreiung in Gil’ead und dein Sieg über den Schatten in Farthen Dûr... Das alles ist wirklich geschehen?«
»Ja.« Eragon fasste rasch zusammen, was sich nach seiner Flucht mit Brom und Saphira ereignet hatte, einschließlich des Aufenthalts in Ellesméra und seiner Verwandlung bei der Blutschwur-Zeremonie.
Roran beugte sich vor, stützte die Ellbogen auf die Knie, faltete die Hände und starrte zu Boden. Eragon konnte nicht erkennen, was sein Cousin empfand, ohne in dessen Bewusstsein vorzudringen. Das aber wollte er auf keinen Fall, denn er fand es ungehörig, jetzt Rorans Gedanken zu stören.
Roran schwieg so lange, dass Eragon sich schon zu fragen begann, ob er jemals eine Antwort bekäme. Doch schließlich sagte sein Cousin: »Du hast Fehler gemacht, aber sie sind nicht schlimmer als meine eigenen. Garrow ist gestorben, weil du nichts von Saphira gesagt hast. Viele andere Menschen sind gestorben, weil ich mich nicht dem Imperium ergeben habe… Wir sind beide gleichermaßen schuldig.« Er schaute auf, dann streckte er ihm langsam die rechte Hand entgegen. »Bruder?«
»Bruder«, sagte Eragon.
Er packte Rorans Unterarm, und sie fielen sich herzlich um den Hals und knufften einander, wie sie es zu Hause immer getan hatten. Als sie sich wieder losließen, musste Eragon sich mit dem Handrücken die Tränen aus den Augen wischen. »Galbatorix müsste eigentlich aufgeben, jetzt, wo wir wieder vereint sind«, scherzte er. »Gegen uns beide kommt keiner an.« Er setzte sich wieder aufs Feldbett. »Jetzt bist du an der Reihe. Erzähl mir, wie die Ra’zac Katrina entführt haben.«
Alle Glückseligkeit verschwand aus Rorans Gesicht. Er sprach mit leiser, verlorener Stimme, und Eragon hörte mit wachsendem Erstaunen zu, während sein Cousin - sein Bruder - eine lange Geschichte von Angriffen, Belagerungen und Verrätern erzählte, von der dramatischen Flucht aus Carvahall, der Überquerung des Buckels, dem Überfall im Hafen von Teirm und der Überwindung des gigantischen Meeresstrudels.
Als Roran fertig war, sagte Eragon: »Du bist ein besserer Mann als ich. Mir wäre nicht einmal halb so viel gelungen. Kämpfen, ja, aber die Dorfbewohner überzeugen... Nie im Leben!«
»Mir blieb gar nichts anderes übrig. Als sie Katrina...« Rorans Stimme erstarb. »Ich konnte entweder aufgeben und sterben oder versuchen, Galbatorix’ Einflussbereich zu entkommen, ganz gleich um welchen Preis.« Er richtete seinen durchdringenden Blick auf Eragon. »Ich habe gelogen, gebrandschatzt und gemordet, um hierher zu kommen. Aber jetzt muss ich mich nicht mehr um die Sicherheit der Dorfbewohner sorgen. Darum kümmern sich jetzt die Varden. Für mich gibt es nur noch ein Ziel im Leben, nämlich Katrina zu finden und sie zu befreien, falls sie nicht schon tot ist. Wirst du mir dabei helfen, Eragon?«
Eragon beugte sich zu den Satteltaschen hinüber, die die Varden in einer Ecke abgestellt hatten, und holte eine Holzschale und das silberne Fläschchen mit dem verzauberten Faelnirv heraus, das Oromis ihm geschenkt hatte. Er nahm einen kleinen Schluck von dem Elfenschnaps, um sich zu stärken, und verschluckte sich beinahe, als das scharfe Gebräu ihm wie kaltes Feuer die Kehle hinabrann. Dann goss er den Faelnirv in die Schale, bis die Flüssigkeit eine etwa handbreite Fläche bildete.
»Schau her.« Mit frischen Kräften beschwor Eragon die Magie herauf und sagte: »Draumr kópa.«
Der Schnaps schimmerte und wurde schwarz. Nach einigen Sekunden erstrahlte in der Mitte der Schale ein dünner Lichtstreifen und offenbarte Katrina. Sie saß zusammengesunken an einer Wand, ihre Hände schwebten über ihr in unsichtbaren Eisenschellen und ihr kupferfarbenes Haar hing ihr wie ein Fächer ins Gesicht.
»Sie lebt!« Roran beugte sich über die Schale und umfasste sie, als glaubte er, in den Faelnirv eintauchen und dadurch zu Katrina gelangen zu können. Neben Hoffnung und Entschlossenheit schimmerte in seinen Augen eine so liebevolle Hingabe, dass Eragon wusste: Nur der Tod konnte Roran davon abhalten, sie zu befreien.
Eragon konnte den Zauber nicht länger aufrechterhalten und ließ das Bild verblassen. Erschöpft lehnte er sich an die Zeltwand zurück. »Ja, sie lebt«, sagte er. »Und wahrscheinlich hält man sie auf dem Helgrind gefangen, dem Unterschlupf der Ra’zac.« Eragon packte Roran bei den Schultern. »Die Antwort auf deine Frage lautet: Ja, Bruder. Ich gehe mit dir nach Dras-Leona. Ich helfe dir, Katrina zu befreien. Und danach werden wir die Ra’zac töten und unseren Vater rächen.«

 

 

Der Auftrag des Aeltesten
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